Bayreuth, Hauptbahnhof

Gedenktafel für die deportierten und ermordeten Bayreuther Sinti und Roma
  • Tafel neben der Unterführung des Hauptbahnhofs (Foto: Stephan Herbert Fuchs)
  • Detailansicht der Inschrift (Foto: Stephan Herbert Fuchs)
  • Blumenniederlegung zum Abschluss der Feierlichkeit, in der Bildmitte: der Auschwitz-Überlebende Franz Rosenbach mit Oberbürgermeister Mronz (Foto: Stephan Herbert Fuchs)
  • Erich Schneeberger und Oberbürgermeister Mronz (Bildmitte) mit Gästen während der Einweihungszeremonie (Foto: Stephan Herbert Fuchs)
  • Grünfläche mit Gedenktafel (Foto: Stephan Herbert Fuchs)

Kurzinformation

Gedenktafel für die deportierten und ermordeten Bayreuther Sinti und Roma

Beschreibung

Die Gedenktafel befindet sich auf einer Grünfläche an der Rückseite des Bayreuther Hauptbahnhofs, direkt neben der von der Markgrafenallee/Tunnelstraße abzweigenden Fußgängerunterführung zum Bahnhof, unweit der Bushaltestelle „Hauptbahnhof/Tunnelstraße“. Diese Stelle wurde mit Bedacht ausgewählt: Die Gedenktafel sollte gut sichtbar an einem frequentierten Ort inmitten des städtischen Lebens und ebenso an einem Ort des historischen Geschehens stehen. Die aus Bayreuth Deportierten mussten diese Stelle auf dem Weg zum Güterbahnhof passieren.

Die auf einem Steinblock angebrachte Gedenktafel aus Metall trägt die Inschrift: „Zum Gedenken an die während der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft deportierten und ermordeten Bayreuther Sinti. Stadt Bayreuth“.

Entstehung

Die Gedenktafel entstand auf Initiative des Verbands Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Bayern und der Stadt Bayreuth. Nachdem bereits 1997 ihre Anbringung beschlossen worden war, verzögerte sich die Realisierung. Da gegen Kriegsende die relevanten Akten zerstört worden waren, gestalteten sich die historischen Recherchen als äußerst aufwendig und kompliziert. Schließlich konnte die DeportationDeportation Bezeichnung für die zwangsweise Um- oder Aussiedlung von Menschen aus ihren Wohngebieten, zum Teil unter Androhung und Anwendung von Gewalt. Während der NS-Zeit wurden ganze Bevölkerungsgruppen wie Juden oder Sinti und Roma zunächst aus dem Deutschen Reich, dann auch aus dem übrigen Europa, in Sammellager, Gettos und Konzentrations- oder Vernichtungslager in die besetzten Ostgebiete deportiert und dort ermordet. Oft wurde dies auch zur Tarnung als "Evakuierung" bezeichnet. von mindestens 15 Bayreuther Sinti nach Auschwitz nachgewiesen werden.

Die Einweihungszeremonie wurde von Ansprachen des Oberbürgermeisters Dr. Dieter Mronz und des Vorsitzenden des Landesverbands, Erich Schneeberger, würdevoll eingerahmt und erfolgte am Jahrestag des Befehls Heinrich Himmlers zur Deportation von Sinti und Roma nach Auschwitz am 16. Dezember 1942.

Quellenangaben

Archiv Dokumentations- und Kulturzentrum, Heidelberg: Sammlung Gedenkorte

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