Beschreibung
Die Tafel mit den Maßen 80 x 60 cm befindet sich in der Heidestraße in Cölbe, unterhalb der Evangelischen Kirche des Ortes. Zwei weitere Tafeln erinnern daneben an den ehemaligen örtlichen evangelischen Pfarrer und Widerstandskämpfer Bernhard Heppe und die jüdischen Familien des Dorfes Cölbe.
Die Darstellung der Lebens- und Verfolgungsgeschichte der Familie Strauß (siehe PDF-Dokument zum Download) schließt mit den Worten ab: „Die GemeindeKommune / Gemeinde Bezeichnung für die kleinste öffentliche Verwaltungseinheit in der Organisation eines Staates. Cölbe gedenkt der Familie Strauß, der so viel unsägliches Leid zugefügt wurde.“
Entstehung
Die Initiative für die Erinnerungstafel ging von Hans Junker aus. Der pensionierte Oberstudienrat aus Cölbe setzt sich dort für das Gedenken an die von den Nationalsozialisten Verfolgten ein und koordinierte die Verlegung von Stolpersteinen in den Dörfern Bürgeln und Cölbe.
In Gesprächen mit Angehörigen der Familie Strauß und dem Verband Deutscher Sinti und Roma - Landesverband Hessen e.V. stellte sich heraus, dass sich die Familie Strauß eine andere Form des Gedenkens und Erinnerns wünschte. Daraus entstand die Idee einer Gedenktafel mit biografischen Informationen zu ihrer Lebens- und Verfolgungsgeschichte. Sie ist damit zugleich ein wertvoller Beitrag zivilgesellschaftlichen Engagements in der lokalen Erinnerungsarbeit.
Das Cölber Gemeindeparlament sprach sich am 7. März 2018 einstimmig für die Verlegung von Stolpersteinen und die Platzierung von drei Gedenktafeln aus. Die Kosten für diese Projekte wurden aus Spenden von Privatpersonen finanziert.
Die Einweihung der drei Tafeln fand zusammen mit der Verlegung von Stolpersteinen für die jüdische Familie Stern statt. In Anwesenheit von Romano Strauß, dem Vertreter des Landesverbands und Nachfahre von Ewald Strauß, sowie zahlreichen Nachkommen der Familien Strauß enthüllten der Cölber Bürgermeister Dr. Jens Ried und Hans Junker gemeinsam die Gedenktafeln im Rahmen einer Feierstunde.
Gestaltung
Die Gestaltung der Tafel wurde von Sascha Junker, dem Sohn von Hans Junker, übernommen. Den Text arbeitete der Historiker Dr. Udo Engbring-Romang in Abstimmung mit dem Hessischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma aus.
Quellenangaben
Archiv Dokumentations- und Kulturzentrum, Heidelberg: Sammlung Gedenkorte
Wir danken der Hans Junker und Familie für den Informationsaustausch und die freundliche Erlaubnis zur Nutzung der hier verwendeten Fotos.