Hannover, Bahnhof Fischerhof

Denkmal zur Erinnerung an den zentralen Deportationsort der Hannoveraner Sinti, Roma und Juden
  • Abzweigung zum ehemaligen Güterbahnhof Fischerhof (Foto: Andreas Pflock)
  • Denkmal unterhalb der Bahngleise (Foto: Andreas Pflock)
  • Detailansicht des Denkmals (Foto: Andreas Pflock)
  • Detailansicht des Denkmals (Foto: Andreas Pflock)
  • Blick auf die Gleisanlagen des Güterbahnhofs (Foto: Andreas Pflock)
  • S-Bahn-Station in unmittelbarer Nähe des Denkmals (Foto: Andreas Pflock)

Kurzinformation

Denkmal zur Erinnerung an den zentralen Deportationsort der Hannoveraner Sinti, Roma und Juden

Beschreibung

Das Denkmal befindet sich vor dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Fischerhof im Hannoveraner Stadtteil Linden-Süd in der Nähe der heutigen S-Bahn-Station „Hannover Linden-Fischerhof“. Vom ehemaligen Güterbahnhof aus wurde seit 1941 in mehreren Transporten die jüdische Bevölkerung aus Hannover und Umgebung in Gettos und Lager deportiert. Anfang März 1943 erfolgte von hier aus zudem die zentrale DeportationDeportation Bezeichnung für die zwangsweise Um- oder Aussiedlung von Menschen aus ihren Wohngebieten, zum Teil unter Androhung und Anwendung von Gewalt. Während der NS-Zeit wurden ganze Bevölkerungsgruppen wie Juden oder Sinti und Roma zunächst aus dem Deutschen Reich, dann auch aus dem übrigen Europa, in Sammellager, Gettos und Konzentrations- oder Vernichtungslager in die besetzten Ostgebiete deportiert und dort ermordet. Oft wurde dies auch zur Tarnung als "Evakuierung" bezeichnet. der Hannoveraner Sinti und Roma nach Auschwitz.

Unmittelbar nach der Unterführung unter der Göttinger Straße (vierspurige B 6) zweigt die Straße „Fischerhof“ links von der Elise-Meyer-Allee zum ehemaligen Bahnhofsareal ab. Wenige Meter weiter befindet sich linkerhand das Denkmal auf einer Grünfläche unterhalb des Bahndamms und der Gleisanlagen. Es ist allen von hier aus deportierten Männern, Frauen und Kindern gewidmet. In seiner Form deutet es zwei Gebotstafeln an. Im oberen Bereich wurde in der linken Hälfte ein „Z“ eingraviert, in der rechten Hälfte ein Davidstern: Symbole, die für beide von hier aus deportierten Gruppen stehen. Eine darunter angebrachte Inschrift lautet:

„Für alle Verfolgten des Nationalsozialismus.
Niedersächsischer Verband Deutscher Sinti“

Entstehung

Das Denkmal wurde vom Niedersächsischen Verband Deutscher Sinti gestiftet und am 1. März 1996 feierlich eingeweiht.

Quellenangaben

Archiv Dokumentations- und Kulturzentrum, Heidelberg: Sammlung Gedenkorte

Sinti erinnern an Verfolgung, HAZ vom 6.2.1996

Niedersächsischer Verband Deutscher Sinti e.V. (Hrsg.): Aus Niedersachsen nach Auschwitz. Die Verfolgung der Sinti und Roma in der NS-Zeit, Bielefeld 2004.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mahnmal_am_Bahnhof_Fischerhof am 10.01.2020
http://www.lebensraum-linden.de/portal/seiten/linden-und-der-nationalsozialismus-die-deportation-der-juden-1941-44-900000057-5201.html am 10.01.2020

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