Ulm, Willi-Eckstein-Weg

Straßenbenennung zur Erinnerung an den in Auschwitz ermordeten Sinti-Jungen
  • (Foto: Stadtarchiv Ulm)
  • (Foto: Stadtarchiv Ulm)

Kurzinformation

Straßenbenennung zur Erinnerung an den in Auschwitz ermordeten Sinti-Jungen

Beschreibung

Im südwestlichen Ulmer Stadtteil Söflingen, in der Wohnsiedlung Roter Berg, erinnert seit dem Jahr 2010 ein Weg an Willi Eckstein. Er wurde am 4. Mai 1932 als Sohn der Sinti Karl und Helene Eckstein im städtischen Krankenhaus in Ulm geboren. Willi Eckstein wurde mit seinen Eltern nach Auschwitz deportiert und dort am 18. März 1943 mit der Häftlingsnummer 4172 registriert. Er wurde in Auschwitz am 3. August 1943 ermordet.

Das Straßenschild mit Legende trägt die Aufschrift:

„Willi-Eckstein-Weg
Willi Eckstein 1932-1943 Sinto.
In Auschwitz ermordet.“

Entstehung

Im Jahr 1978 war der heute nach Willi Eckstein benannte Weg dem Vorsitzenden der Ulmer "Freien Wähler Gemeinschaft" Otto Elsässer (1886-1962) gewidmet worden. Elsässer hatte sich in der Nachkriegszeit um den Wiederaufbau Ulms verdient gemacht.

Bei wissenschaftlichen Forschungen des Historikers Walter Wuttke wurde bekannt, dass Elsässer während der NS-Zeit als Stadtkämmerer für den Zwangsverkauf jüdischen Eigentums und die Zwangsarbeitslager in der Stadt zuständig war. Der Ulmer Gemeinderat beschloss daraufhin die Umbenennung der Straße. Auf Initiative von Walter Wuttke und unterstützt vom Leiter des Stadtarchivs, Michael Wettengel, stimmte der Gemeinderat am 18. November 2009 für eine Umbenennung in Willi-Eckstein-Weg.

Quellenangaben

Archiv Dokumentations- und Kulturzentrum, Heidelberg: Sammlung Gedenkorte

Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg (Hrsg.): Um die Erinnerung streiten: „Vergessene Opfergruppen und Täterforschung“, Ulm o.J.

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