Datenbank „Erinnerungsorte“

Datenbank der Bundeszentrale für politische Bildung mit Erinnerungsorten an die NS-Zeit in Deutschland

Kurzinformation

Datenbank der Bundeszentrale für politische Bildung mit Erinnerungsorten an die NS-Zeit in Deutschland

Beschreibung

Die Datenbank „Erinnerungsorte“ der Bundeszentrale für politische Bildung enthält Informationen über rund 450 Gedenkstätten, Museen, Dokumentationszentren, Mahnmale sowie Bildungsstätten und Initiativen in Deutschland, die an Menschen erinnern, die in der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden: Gedenkstätten unmittelbar an den Orten des Geschehens, auf dem Gelände von Konzentrationslagern, Außenlagern, an Orten von "Arbeitserziehungs-", "Jugendschutz-", und "Sonderlagern", in Gefängnissen, in Hinrichtungsstätten der NS-Justiz, in Synagogen und anderen Gebäuden früheren jüdischen Lebens und späterer Verfolgung, an Orten der EuthanasieAktion T4 "Aktion T4" ist eine Nachkriegs-Bezeichnung für den systematischen Mord der Nationalsozialisten an behinderten Menschen in Deutschland und Österreich. „T4“ war die Abkürzung für die Adresse, von der aus die Morde organisiert wurden (die „Tiergartenstraße 4“ in Berlin). Mehr als 70.000 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen wurden in den Jahren 1940/41 in den sechs Tötungsanstalten Grafeneck, Bernburg, Hadamar, Hartheim, Pirna-Sonnenstein und Brandenburg in Gaskammern ermordet. Die Opfer stammten aus allen Schichten der Gesellschaft. Vor allem Menschen, die aus der Sicht von Ärzten keine brauchbare Arbeit leisteten konnten, viel Pflege benötigten oder störten, waren von der Ermordung bedroht. Die Nationalsozialisten nutzten zur Verschleierung des Massenmords Begriffe wie „Euthanasie“ (griechisch = guter/leichter/schöner Tod) oder „Aktion Gnadentod“. Nach Protesten aus der Bevölkerung und der Kirche wurden die Tötungen zunächst offiziell eingestellt, heimlich aber noch bis zum Kriegsende weiter geführt. Unabhängig davon wurden auch in den besetzten oder annektierten Gebieten Polens und der Sowjetunion zehntausende kranke und behinderte Menschen ermordet. Schätzungen gehen von insgesamt zwischen 200.000 und 300.000 Opfern der NS-Krankenmorde aus., oder auf Friedhöfen und anderen Tatorten der Verfolgung. Zusätzlich enthält die Datenbank Online-Angebote, die neue Formen des Gedenkens und Lernens ermöglichen.

Die Orte werden anhand eines Kurztextes und mit Hinweisen zum pädagogischen Angebot vorgestellt. Außerdem sind Informationen zu Ansprechpartner*innen, Anfahrt und Öffnungszeiten abrufbar. Zusätzliche App-Anwendungen ermöglichen zudem, Informationen über Erinnerungsorte in der Umgebung mobil zu recherchieren. Grundlage für die Datenbank bildeten die beiden Bände „Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus", die von Ulrike Puvogel im Auftrag der Bundeszentrale 1995 und 1999 herausgegeben wurden. 

Die Datenbank veranschaulicht, wie vielfältig die Erinnerungslandschaft ist und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert hat. Vor allem zeigt sie, dass sehr viele Erinnerungsorte oftmals gegen Widerstände durch zivilgesellschaftliches Engagement von Bürgerinnen und Bürger entstanden sind. Die Datenbank versteht sich als "work in progress" und wird immer wieder aktualisiert und gibt bundesweit Anregungen für die historisch-politische Bildungsarbeit.

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